ARIADNE         NEWS
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Marion Avanzini
"Wo es anfängt aufzuhören"

Vernissage: am Tuesday, 15. February 2005 von 19 - 21 Uhr
Dauer der Ausstellung: 16. February - 12. March 2005
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 13 - 19 Uhr
Samstag 11 - 16 Uhr
und nach Voranmeldung (0664 / 876 54 69)

Geheime Exaltation

Ab 15. Februar zeigt die Wiener Galerie Ariadne neue Werke von Marion Avanzini, die in den Monaten seit November 2004 entstanden sind. In ihren Bildern entführt die Künstlerin in Zwischenwelten, die tief im Innersten verortet scheinen.

Zwischen den dicht aufgetragenen Rottönen finden sich Sprachfragmente, die oft nicht lesbar sind, sondern vielmehr als Geheimbotschaften verstanden werden können. Man erlangt den Eindruck, dass Avanzini in ihren Arbeiten diese Textfragmente von Anbeginn kodiert und der Sichtbarkeit entziehen will. „Es kann gut sein, dass man erst nach Jahren den Text im Bild erkennt“, so Avanzini.

Die Worte bleiben zwischen den Farbschichten und müssen nicht gelesen werden, sondern dürfen für sich bestehen ...

... wo ich anfang aufzuhören, wo ich aufhöre, anzugehören (Ingeborg Bachmann) ...

Wiewohl sich Marion Avanzini in ihrer Arbeit vor allem auf die klar dominierende Farbe Rot konzentriert, wird auch zu sehen sein, dass sie sich immer wieder auf andere Farben einlässt.

Wiewohl sich Marion Avanzini in ihrer Arbeit vor allem auf die klar dominierende Farbe Rot konzentriert, wird auch zu sehen sein, dass sie sich immer wieder auf andere Farben einlässt.

„Seit ich mich der Malerei widme, ist für mich Rot die interessanteste Farbe. Hier hat sich bis heute nichts geändert,“ erklärt die Künstlerin.

So evident die Vorliebe Avanzinis für die Farbe Rot ist, so mehrdeutig ist sie in der Frage der Stilrichtung. Vermeint man sich einem abstrakten Werk Avanzinis gegenüber, so wird bald klar, dass die Künstlerin damit spielt, die Grenzen zwischen figurativer und abstrakter Malerei verschwimmen zu lassen. Hier knüpft sie auch an die Uneindeutigkeit der Ebenen in ihren Bildern an. Was wird hier verheimlicht? Und wo erlaubt sie offene zur Schaustellung? Eindeutig ist hier nur wenig. Eindimensional nichts.

Evelyn Steinthaler, freie Journalistin und Autorin

Der Code der Unentscheidbarkeit

Die Arbeiten von Marion Avanzini beschäftigen sich mit dem Thema der Differenzierung von Vordergrund und Hintergrund. Die Unentscheidbarkeit von Vordergrund und Hintergrund, so die Künstlerin, „ist hierbei der wesentliche Aspekt. Die Unentscheidbarkeit ist für mich der eigentliche Code, der Kontingenz produziert. Ich will die Unentscheidbarkeit von Vordergrund und Hintergrund nicht als Geste des Hinweisens auf etwas verstehen, sondern als Prozess, der versucht, das Bild als räumliches mehrdimensionales Element hervorzubringen.“

Vordergrund und Hintergrund stellen zwei Ebenen dar, die sich gegenseitig „verstellen“ können. So z.B. wird im Bild „s.h.e“ sowohl das Hervortreten als auch das Verschwinden der Figur transparent. In der Triologie „Tribute to Ingeborg B.“ findet sich der Satz „in die mulde meiner stummheit ... leg ein wort“ eingearbeitet (spiegelverkehrte Bleistiftegravur) und soll die Differenz von vordergründig Gesagten und hintergründig Gemeinten ausdrücken.

Als permanente Muse ihrer Werke sieht sie die Formationen des „Wunderlandes“ (Alice in Wonderland), deren Eintritt in der Trilogie „Down the Rabbit Hole“ sowie „A Gap for Alice“ verarbeitet wurde.

„Die Figur der Alice bzw. die räumliche Formation des Wunderlandes bergen für mich ein vielschichtiges Repertoire und Spektrum an Unentscheidbarkeiten, die einer Logik folgen. Ich versuche, die Mikro- und Makroelemente parallel zur Geltung zu bringen.“

Wie bereits die Titel älterer Werke „Down the Rabbit Hole“, „Long Tale“ oder „Lost Highway“ hervorheben, sind ihre Bilder als Bewegung und Prozess in diesen Welten angelegt. Das Motiv der Parallelwelten und -landschaften, -räume, -figurationen findet sich auch in ihren neuen Werken wider. Man darf gespannt sein auf das Vorder- und Hintergründige ...



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zuletzt aktualisiert: 12. March 2005